Handbuch eines Sammlers zu einem der ersten internationalen Innenarchitekturbüros weltweit
Wir lüften das Geheimnis um Maison Jansen
-
20th Century Swans from Maison Jansen
Photo © Antichitarte Lda
-
French Gilt Globe Floor Lamp from Maison Jansen
Photo © Antwerp Studio
-
Pharaoh Table Lamps from Maison Jansen, 1970s
Photo © Antichitarte Lda
-
Glass Coffee Table in the style of Maison Jansen, 1960s
Photo © De Vreugde Design B.V.
-
Brass Table Lamp in the style of Maison Jansen, France, 1970s
Photo © De Vreugde Design B.V.
-
Cream Lacquer Brass Mirrored Chest of Drawers from Maison Jansen, 1970s
Photo © Maison Cedric (Treasure Hunter)
-
Vintage Curule Stool in Metal, Bronze and Leather from Maison Jansen, 1950
Photo © Nima Torbati
-
French Coffee Table in Brass and Marble from Maison Jansen, 1960
Photo © Le Voyageur Antiquités Brocante
-
20th Century Mood Lamp from Maison Jansen, 1970s
Photo © Antichitarte Lda
-
Chest of Drawers with Arched Legs by Klein for Maison Jansen
Photo © Antichitarte Lda
-
Coffee Table in Marble Brass in the style of Maison Jansen, 1950s
Photo © Di Mano in Mano
-
Gilt Chandelier from Maison Jansen, 1950s
Photo © Le Voyageur Antiquités Brocante
-
Coffee Table from Maison Jansen, 1970
Photo © Le Voyageur Antiquités Brocante
-
Palm Tree Table Lamp attributed to Christian Techoueyres for Maison Jansen, 1970s
Photo © Cencity
Das Pariser Maison Jansen, oder einfach Jansen, entwarf als Designfirma eine der spektakulärsten Kulissen seiner Zeit. 1880 gegründet, war das Büro zwischen dem 19. Und 20. Jahrhundert tätig, während der Blütezeit der Schönen Künste. Jansen war anfangs bei der Oberschicht der Dritten Republik Frankreichs in aller Munde, zur Jahrhundertwende gewann es internationales Ansehen. Zu seinen Kunden zählten die Herrscher Englands, Belgiens, Hollands und Spaniens. Ab 1905 bis einschließlich der 1980er versendete Jansen seine Luxusgüter über eine Gruppe aktiver Satellitenbüros, die in Nord- und Südamerika, sowie Europa und Afrika angesiedelt waren. Und obwohl die Firma 1989 ihren Hauptsitz in der 9 Rue Royale in Paris aufgab, ist Jansens ikonischer Stil heute nach wie vor begehrt. Jansens Stil stellt eine Mischung aus 18. Jahrhundert Bourbon Pracht, Hollywood Theatralik und der Raffinesse Englischer Landhäuser dar und wird gerne nachgeahmt.
Seit dem 21. Jahrhundert umgibt eine Aura des Geheimnisvollen die Vintage Designs von Jansen. Auf einer Reihe von Versteigerungen für Prominente in den 1990er Jahren fing alles an. Seitdem werden Kunden der Firma mit den mythologischen Symbolen von Liebe, Macht und Tragödie in Verbindung gebracht. Zu den Kunden zählen der Herzog und die Herzogin von Windsor, die Society-Dame Pamela Harriman sowie Jacqueline Kennedy Onassis und viele weitere. Bis heute erhaltene Inneneinrichtungen, die Jansen für Herrscher, Diktatoren und gesellschaftlichen Doyennes entwarf, sind zunehmend im Fokus von Bewahrung und Forschung. Möbel und objets d’art hingegen, sind heiß begehrt und werden von zeitgenössischen Designern, Sammlern und Wissenschaftlern der angewandten Kunst gleichermaßen wertgeschätzt.
Seinem üppigen Erbe entsprechend, weist der Name „Jansen“ zahlreiche Assoziationen auf. Zum einen markiert er das jahrhundertelange, weltweite Angebot an dekorativen Dienstleistungen, die sich auf das Aufleben der Geschichte und auf zeitgenössische Trends konzentrieren, die zum größtenteils unter der meisterhaften Leitung der sukzessiven stilprägenden Präsidenten Stéphane Boudin (1888-1967) und Pierre Delbée (1900-1974) stattfanden. Dann bezieht sich der Name noch auf ein fünfstöckiges Pariser Atelier (das in den 1930er Jahren bis zu 700 speziell ausgebildete Handwerker beschäftigte), Satelliten-Workshops in Buenos Aires und andernorts, und auf ihre Produkte, von kunstvoll gefertigten, vertäfelten Räumlichkeiten bis hin zu tausenden einzigartigen Möbelformen, Beleuchtungsarmaturen und anderen Ausstattungen.
„Jansen“ ist zudem auch Beschaffer einiger der besten Europäischen Antiquitäten des 18. Jahrhunderts. Beispiele davon befinden sich in führenden Museen, wie etwa dem Metropolitan Museum of Art in New York. Außerdem taten sich einige der größten Designer des 20. Jahrhunderts mit dem oben aufgeführten Boudin und Delbée zusammen. Zu diesen Designern zählen Carlos Ortiz-Cabrera, Francis Chaillou, Harold Eberhard, Oliver Ford, Arthur Kouwenhoven, Claude Mandron, Serge Robin und Henri Samuel.
Dank der Langlebigkeit der Firma und ihrer internationalen Ausrichtung, ist die Bezeichnung ihres Mobiliars sehr facettenreich. So stellte Jansen Möbel her, die Meisterstücke des Bourbon Court aus dem 18. Jahrhundert imitierten als auch weitere historisch abgeleitete Stile. Gleichzeitig entwarfen die Jansen Designer Möbel, die sogar die zeitgenössischsten Geschmäcker zufrieden stellten. Sie bezogen sich unter anderem auf Stile wie dem Ästhetizismus, dem Jugendstil, der modernen Kunst und der Postmoderne.
Die zweite Kategorie von Jansens Mobiliar besteht aus Designs, die von der Firma selbst stammen und in limitierten Auflagen erschienen sind. Darunter befinden sich der ikonische Miniatur-Telefontisch auf Rädern, der es dem Nutzer erlaubt, einen Anruf vor Annahme umzuleiten, als auch eine exzentrische, luxuriöse Interpretation des Thebes Hocker der 1880er von Liberty & Company. Diese Stücke sind in ihrer kunstvollen Herstellung auf Anfrage von Klienten entstanden und weisen oftmals exotische Ausführungen auf, wie Chagrinleder oder knalligen Lack. Auch Teil dieser Kategorie sind Modelle von Stühlen, komplett gepolsterten Sofas und anderen Möbeln (wie die durch Boudin entwickelten und in Bronze ausgeführten zwei- oder dreistufigen Beistelltische im Stil Ludwig XV. und Ludwig XVI.), die aufgrund ihrer Auswahl an Bezügen und/oder ihrer Ausfertigungen „Unikate“ darstellen.
Was die Sache noch zusätzlich verkompliziert, ist der Fakt, dass die Möbel und objets d’art von Jansen nicht immer konsequent gekennzeichnet sind. Eine zuverlässige Zuordnung ist von großer Bedeutung. Die Tatsache der mangelnden Zuordnung hat damit zu tun, dass die Firma Gutschriften für Aufträge an den Kunden umgeleitet hat, um auf Selbstvermarktung zu verzichten. Stücke mit Kennzeichnung weisen „JANSEN“ oder „JANSEN/Paris“ (manchmal auch „JANSEN/PARIS“), oder „JANSEN/rue Royale“ auf. Verifizierte bronzene Tische und Lampen sind wie folgt gekennzeichnet: „JANSEN/9 RUE ROYALE“ und „JANSEN“. Möbel. Die in Buenos Aires produzierten Stücke weisen manchmal schablonierte Aufschriften auf, wie „JANSEN/INDUSTRIA ARGENTINA“. Es ist wichtig zu erkennen, dass die eigentlichen Fabrikate der Firma noch nicht vollständig ausgewiesen sind. Für diejenigen aber, die gerne weiterforschen möchten, lohnt es sich - das wird auch jeder Besitzer eines verifizierten Jansen bestätigen.
* Special thanks to James Archer Abbott and to Acanthus Press for providing images. For more insight into Jansen's extensive body of work, check out the book Jansen.
-
Text by
-
James Archer Abbott
James Archer Abbott is the author of many publications, including Designing Camelot: The Kennedy White House Restoration and JANSEN. He currently serves as director of John Hopkins University's Evergreen Museum & Library.
-
Designbegeisterte hier entlang
Esstisch von Maison Jansen, 1970er
Glas & Messing Couchtisch von Maison Jansen, 1970er
Modulare Französische Bar Eckstücke von Maison Jansen, 1980er, 2er Set
Französischer Couchtisch von Maison Jansen, 1970s
Französischer Messing Couchtisch von Guy Lefebvre für Maison Jansen, 1950er
Verchromter Stahl Couchtisch von Maison Jansen, 1970er
Schreibtisch aus Gebürstetem Metall von Guy Lefèvre für Maison Jansen, 1970er
Couchtisch aus Messing & Rauchglas von Guy Lefevre für Maison Jansen, 1970er
Couchtisch von Maison Jansen, 1950er
Vintage Beistelltische von Maison Jansen, 1960er, 2er Set
Lounge Tisch Set von Guy Lefèvre für Maison Jansen, 1970er
Couchtisch von Guy Lefèvre für Maison Jansen, 1970er
Lila und Messing Anrichte von Maison Jansen, 1970er
Messing & Acrylglas Couchtisch mit Schiebeplatte von Maison Jansen, 1970er
Esstisch aus Messing & Glas von Maison Jansen
Große Vintage Palmen Stehlampe von Maison Jansen
Pharao Lampe von Maison Jansen für Deknudt, 1970er
Französische Stehlampe von Maison Jansen, 1970er
Messing & Chrom Stühle von Alain Delon für Maison Jansen, 1970er, 8er Set
Beistelltische von Maison Jansen, 1950er, 2er Set
Vintage Messing & Acrylglas Konsolentisch von Maison Jansen, 1970er
Couchtisch von Maison Jansen, 1970er
Vintage Spiegel von Maison Jansen, 1978
Messing & Chrom Spiegel von Maison Jansen, 1970er
Couchtisch von Maison Jansen, 1970er
Messing Palmen Stehlampe von Maison Jansen, 1970er
Messing Sideboard von Maison Jansen, 1970er
Couchtisch von Alain Delon für Maison Jansen, 1970er
Französischer Verchromter Spiegel von Maison Jansen, 1970er
Schwarze Kredenz mit Messing Details von Maison Jansen, 1970er
Französischer Esstisch von Maison Jansen
Französischer Esstisch aus Acrylglas von Maison Jansen, 1970er
Rotes Bar Set aus Kupfer von Maison Jansen
Französische Messing Bar von Maison Jansen, 1970er
Verchromte Französische Barhocker von Maison Jansen, 1980er, 2er Set
Couchtisch aus Glas und Messing von Maison Jansen
Messing Wandspiegel von Maison Jansen
Palmen Stehlampe von Maison Jansen
Bar aus Messing von Maison Jansen, 1980er
Vintage Bar aus Chrom & Messing von Maison Jansen
Vintage Barhocker von Maison Jansen