Das Marine Debris Projekt verwandelt Abfall in Designschätze


Die Formwandler


Designs, die gut aussehen und Gutes tun? Der ultimative Traum für Designliebhaber wie uns! Und genau deshalb sind wir große Fans von Supercyclers, einem in Australien ansässigen Kollektiv, das Abfall in nachhaltige, innovative und wirklich schöne Designs verwandelt. Die Mitgründerin Sarah K erklärt: „Wir wollen etwas daran ändern, wie Abfälle wahrgenommen werden. Wir sehen sie als wertvolle Ressource, die wir wieder begehrenswert machen wollen." Mit dem Ansatz „gemeinsam stark" arbeiten Supercyclers mit Designern überall auf der Welt zusammen, was uns absolut begeistert.





Als wir von Supercyclers' neuestem, inspirierendem Projekt erfuhren, mussten wir es also unbedingt teilen. Für ihr gegenwärtiges Unterfangen, dem Marine Debris Bakelite Project haben Supercyclers und ihr langjähriger Kollaborateur, Andrew Simpson von Vert Design, ein völlig neues Material entwickelt, das zu 100% aus recyceltem Plastik besteht, das—angespült aus dem großen pazifischen Müllstrudel—an australischen Stränden gesammelt wurde. Sie arbeiteten weltweit mit Designern zusammen und benutzten dieses neue Material mit dem Namen Marine Debris Bakelite um eine Geschirrkollektion aus 11 Objekten, darunter unter anderem Teller, Schalen, Gläser, ein Krug und eine Leuchte, zu kreieren. Die so entstandenen Stücke haben ein marmoriertes Aussehen und „erinnern im Bezug auf das Aussehen, das Gewicht und die Dichte an frühes Bakelit." Unter den Kollaborateuren sind einige der zur Zeit aufregendsten und angesehensten Designer: Formafantasma, Jasper Morrison, Ladies & Gentleman Studio, Jonathan Zawada, Kirstie Van Noort, Greece is for Lovers, Martì Guixè und natürlich Supercyclers. Die MDB Kollektion wird zurzeit auf der Crowdfunding -Seite Pozible angeboten und—sofern die Kampagne erfolgreich ist (die Organisatoren schätzen, dass sie ungefähr 500 Geldgeber brauchen, damit es möglich wird)—werden alle Stücke auf Bestellung in kleinem Umfang durch industrielle Prozesse und in Handarbeit hergestellt. Dies bedeutet, dass nur das produziert wird, was auch gebraucht wird und kein neuer Abfall entsteht. Die MDB Stücke können vorbestellt werden, entweder einzeln oder als zusammengestellte Sets (zum Beispiel das Dinner for 4 Set, Chef’s Set oder das wahnsinnig begehrenswerte Museum Collection Set). Die Kampagne geht noch bis zum 12. Juni und die Auslieferung ist für September diesen Jahres vorgesehen.

Sarah K, die Mitbegründerin von Supercyclers erklärt den Gedanken hinter dem Projekt wie folgt: „Wenn du erstmal Bilder vom großen pazifischen Müllstrudel gesehen hast, kannst du gar nicht anders als betroffen zu sein... Meiner Meinung nach wurden Designer dazu ausgebildet Probleme zu lösen, also sollten wir in der Lage sein, Probleme zu lösen wenn wir mit ihnen konfrontiert werden. Wir haben uns deshalb entschlossen, aus dieser Hässlichkeit etwas zu machen, dass so schön wie möglich ist. Sowohl Andrew als auch ich haben Bakelit gesammelt—eine Art von frühem Plastik, das viel dichter und härter ist als das Wegwerf-Plastik an das wir gewöhnt sind. Man will es nicht wegwerfen... Es fühlt sich wertvoller an. Deswegen wollten wir etwas aus Plastik machen, dass es wieder dahin bringt, wo es sein sollte... Wenn es ins Meer und andere Gewässer gelangt, dann ist es ärgerlich, dass es für immer hält, aber wenn es etwas ist, das man behalten möchte und das von Generation zu Generation weitergegeben wird, dann ist es perfekt."

Der in Australien geborene und in L.A. ansässige Künstler und Designer Jonathan Zawada beschreibt was ihn zu dem Projekt brachte: „Mich hat die Chance mit einem neuen Material zu arbeiten, das viele der ästhetischen Eigenschaften besitzt, die für mich relevant sind—Zufälligkeit, einzigartige Variationen, eine fließende Textur—sehr motiviert." Er fügt hinzu: „Viele recycelte Materialien sorgen dafür, dass Abfälle nicht in die Natur gelangen, was fantastisch ist, aber Marine Debris ist eins der ersten Materialien von denen ich gehört habe, das zum Konsum anregt. Je mehr Objekte daraus hergestellt werden desto mehr Verschmutzung wird von den Stränden und aus den Meeren entfernt. Es fühlte sich sehr spannend an, Teil von einem positiven Rückführkreis zu sein, der innerhalb von Ökonomie und Konsum stattfindet; das war immer ein Problem mit dem ich mich in meiner Arbeit auseinander gesetzt habe."

Außerdem scheint es so als habe das Projekt einige potenzielle neue Türen für Zawadas eigenen Designansatzt geöffnet. Er sagt: „Das Team hinter dem Projekt zu treffen war sehr befriedigend und inspirierend und hat mir dabei geholfen, eine viel größere Bandbreite an Möglichkeiten und eine tiefere Bestimmung in meiner Arbeit zu sehen. Dadurch, dass ich die Fortschritte im Prozess gesehen habe, möchte ich das Marine Debris Material auch für andere Projekte verwenden und ich habe vor, in meiner Arbeit zu erforschen, wie man noch weitere recycelte Materialien entwickeln kann. Standardmaterialien zu verwenden fühlt sich als Designentscheidung inzwischen irgendwie unvollständig und unangebracht an."

Die Kampagne geht bis zum 12. Juni; erwerben Sie Ihr eigenes Stück aus dieser wundervoll designten, wohltätigen Kollektion indem Sie hier klicken. 



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