Royal Copenhagen

Dänemark

Die Marke Königlich Kopenhagen - oder Royal Copenhagen - wurde 1775 als königliche dänische Porzellanmanufaktur von dem Chemiker Frantz Heinrich Müller (1738 - 1820) unter der Obhut der dänischen Königin Juliane Marie gegründet. Wie alle von den Monarchen unterstützten Porzellanwerkstätten im Europa des 18. Jahrhunderts (wie z. B. Meissen, Sèvres, Wedgewood), sollten auch die Produkte Royal Copenhagens mit den meisterhaften, zu jener Zeit in der europäischen Aristokratie sehr beliebten chinesischen Importen,  konkurrieren. Als Müller eine dänische Quelle für Kaolin, die ausschlaggebende Zutat für feines Hartporzellan, entdeckte, sah die Königin eine Möglichkeit zur lokalen Wirtschaft (und zu ihrem internationalen Ansehen) beizutragen und verlieh Müller ein fünfzigjähriges Monopol zur Porzellanherstellung in Dänemark.

Das Markenzeichen der Firma, Blue Fluted - ein kobaltblaues Blumenmuster auf weißem Porzellan - wurde anfangs unter Müllers Anleitung entworfen, um die stilistischen Chrysanthemen auf chinesischen Importen und das Erscheinungsbild von Meissen Porzellan, das erste echte Porzellanprodukt Europas, zu imitieren. Diese und davon abstammende Kollektionen gehören auch heute noch zu den Bestsellern der Marke. Andere Kultstücke Royal Copenhagens sind das Flora Danica Service (1790 - 1803), das mit seinen vielfarbigen Pflanzen und Farben von der botanischen Enzyklopädie mit demselben Namen inspiriert wurde und ursprünglich für Catherine II von Russland hergestellt wurde sowie das moderne Blue Line Dinnerset, das von der Architektin und Designerin Grethe Meyer 1965 entwickelt wurde.

In fast 250 Jahren hat Royal Copenhagen mehr als 1.500 Mustervariationen auf hochqualitativen Fayence- und Porzellantassen , -bechern, Krügen , Schüsseln , Tellern , Teesets und mehr entworfen und dafür typischerweise überaus qualifizierte Künstler und, seit dem 20. Jahrhundert, talentierte Designer beauftragt. Die Prozedur in der Herstellung hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt, aber es dauert immer noch einige Monate, um ein komplettes Set fertigzustellen. Der Prozess beginnt mit einem von einem 3D-Drucker hergestellten sehr feinem Modell, das dann von Hand perfektioniert wird. Diese Skulptur wird dann verwendet, um das endgültige Stück mit einer computergesteuerten Fräsmaschine zu formen. Flüssiges Porzellan wird dann vorsichtig in diese Form gegossen und mit Henkeln und Dekorationen verziert. Zum Schluss wird das einzigartige Kunstwerk von Hand bemalt, bevor es poliert und bei fast 1373 °C erhitzt wird.

Im Jahr 1882 ging Royal Copenhagen von den erfolgreichen dänischen Herrschern in die Hände des Aluminia Fayence Unternehmens und zog später andere dänische Künstler wie Georg Jensen, Holmegaard Glasswork und Bing & Grøndahl mit ein. Heute ist die Firma eine Nebenstelle von Fiskars. Auch die Prägungen der Marke haben sich geändert, beinhalten aber immer drei Elemente: die drei wellige Linien, die den Öresund, den Großen Belt und den Kleinen Belt symbolisieren; die Krone, die für das königliche Erbe  steht und die Signatur des jeweiligen Künstlers.