Tina Roeder

Berlin, Deutschland

Tina Roeder wurde 1975 in Deutschland geboren. Sie studierte am Central Saint Martins in London und schloss 2000 mit einem Bachelor ab. Anschließend machte sie 2004 an der Design Academy Eindhoven bei Droog ihren Master. Nach ihrem Abschluss arbeitete sie bei Studio Job in Antwerpen bevor sie 2007 ihr eigenes Designbüro in Berlin eröffnete, wo sie auch heute noch lebt und arbeitet.

Roeders Designbüro ist auf Arbeiten am Schnittpunkt von Möbeldesign und konzeptionellen skulpturalen Objekten spezialisiert. Roeder legt ihren Schwerpunkt auf das Verhältnis zeitgemäßer Zusammenhänge zur Designgeschichte. Ihre Arbeiten verweisen auf die Bewegung der Moderne, insbesondere auf das architektonische Vermächtnis von Gerrit Rietveld und Frank Lloyd Wright. Außerdem stellen ihre Stücke Bezüge zur Kunstgeschichte her und zeigen Parallelen zur Konzeptkunst von Marcel Duchamp und zum Minimalismus von Donald Judd.

Beträchtliche Projekte sind bis dato ihre aktuelle Credenza Serie, die als Typologie von Schränken auf kunstvolle Weise architektonische und gesellschaftliche Strukturen und Perspektiven erforscht, die den für die Moderne typischen Materialien wie Glas, Leder und Stahl innewohnen. Das Projekt White Billion Chairs (2002/2009) widmet sich dem eher postmodernen Thema und Material des Kunststoffes. In einer Auflage von 33 gefundenen Monoblock-Stühlen, die jeweils einzeln per Hand mit bis zu zehntausend Löchern versehen und anschließend geschliffen wurden, würdigt White Billion Chairs den Alltagsgegenstand in einmaliger Art und Weise - der Monoblock wurde auf kultureller und designgeschichtlicher Ebene im Fachgebiet Design vernachlässigt, wird jedoch weiterhin massenhaft produziert und ist weltweit der meistverkaufte Stuhl.

Roeders Arbeiten wurden in Galerien und Kunstmessen auf der ganzen Welt ausgestellt, darunter: Droog Amsterdam und Chamber New York (2016), bei zahlreichen Anlässen im Salone del Mobile in Mailand sowie in der Gallery FUMI (2017) in London. Ihr Werk ist zudem in den ständigen Sammlungen einiger der angesehenen Institutionen und Privatsammlungen der Welt anzutreffen, darunter das Vitra Design Museum in Weil am Rhein in Deutschland sowie die Privatsammlung von Fendi in Rom.