Studio Deusdara

Braga, Portugal

Der Architekt und Designer Davi Deusdara wurde 1985 in Fortaleza im brasilianischen Bundesstaat Ceará geboren. Er studierte zunächst bis 2009 im Bachelor Architektur und Urbanismus an der University of Fortaleza (UNIFOR) und absolvierte dann 2014 seinen Master in Bauingenieurwesen an der Universidade Federal do Ceará (UFC). Im Anschluss machte Deusdara außerdem einen MBA an der Fundação Getúlio Vargas. Bereits während seiner Ausbildung hatte der Designer die Gelegenheit, fundierte Arbeitserfahrungen zu sammeln: zwischen 2003 und 2009 war er zunächst als Praktikant und zwischen 2010 und 2011 schließlich als Architekt für Muniz Deusdara Arquitetos Associados tätig. Im Folgejahr gründete er dann sein Studio Deusdara in Fortaleza, welches seitdem bereits zwei Mal umzog. Nach einem kurzen Aufenthalt in São Paulo siedelte er schließlich nach Braga in Portugal um.

Deusdara konnte bereits früh erste Erfolge verzeichnen, die ihm als Karrieresprungbrett in die Designwelt verhalfen. Mit dem U Rock Chair (2012) war er 2013 als Teil eines Architektenteams (gemeinsam mit seinen Kollegen Érica Martins, Rafael Studart und Tais Costa) unter den Finalisten im Draw up a Chair Wettbewerb des Battery Parks in New York. 2014 wurden Deusdaras Arbeiten dann im Rahmen der New Territories Ausstellung im New Yorker Museum of Arts and Design gezeigt, die sich Design, Kunst und Handwerk aus Lateinamerika widmete. Das Studio Deusdara arbeitet vorwiegend interdisziplinär und forschungsorientiert vor dem Hintergrund der Globalisierung an Themen wie regionaler Identität und Ressourcenknappheit. Für das vom brasilianischen Kulturministerium geförderte Project Titã (2014) widmete sich das Erfolgsteam um den U Rock Chair mit Designideen und Holzarbeit der Jugend in den Favelas von Fortaleza.

Der architektonische Hintergrund des Designers kommt in Designobjekten und Möbelstücken wie dem Real Sideboard (2017) deutlich zum Ausdruck, welches mit frechen geometrischen Formen Stabilität vermittelt. Die energischen Farbpaletten und gelegentlich skurrilen Designmomente sorgen aber gleichzeitig auch für eine gewisse popkulturelle Sensibilität. Die Serie CMYK Plywood Stool (2017) bringt diese beiden Seiten perfekt zusammen: der CNC-gefräste Schichtholzblock ist akribisch gearbeitet und durch die lineare Holzmaserung an der Innenseite offenbart sich bei jeder Arbeit eine architektonische Ebene. Das matte Äußere in CMYK-Farben, die für das Webdesign typisch sind, sorgt hingegen in jedem beliebigen Raum für Farbakzente und eine ordentliche Portion Humor.