Studio A.R.D.I.T.I

Florence, Italien

Das italienische Designkollektiv Studio A.R.D.I.T.I. wurde 1970 von Duccio Trassinelli (geb. 1945) in Florenz gegründet. Andere Mitglieder waren Alessandro Mazzoni, Delle Stelle, Elisabetta Scheggi Merlini und für kurze Zeit Gianni Gamberini.

Das Kollektiv trat erstmals in der Anti-Design Bewegung in Erscheinung, als es ihre Publikation „Manifesto Studio A.R.D.I.T.I.” 1970 während der von Umberto Eco geleiteten internationalen Konferenz zu Umwelt Strukturen in Rimini, Italien, vorstellte. Das als politische Satire verfasste Manifest plädierte gegen die kapitalistischen und konsumorientierten Tendenzen, welche in der Nachkriegszeit die Designindustrie dominierten.

Obwohl sie weniger bekannt sind als andere postmoderne Designkollektive, wie beispielsweise Memphis und Alchimia, entwickelte Studio A.R.D.I.T.I. in den 1970er Jahren eine Reihe einflussreicher Designobjekte, welche auf einer neuen Gebrauchsphilosophie beruhten. Unter diesen Designs sind der Memoria Sessel für Cassina (1972), welcher ein per Hand regulierbares Ventil enthält, durch das Luft entlassen werden kann um den Sessel an den Körper der Person, die in ihm sitzt, anzupassen. Der Sessel wurde im selben Jahr auf der Eurodomus ausgestellt und 1973 als Design des Monats von Bolaffi Casa ausgezeichnet.

Studio A.R.D.I.T.I. waren unter den ersten, die mit Niedervolt-Beleuchtung experimentierten. Sie verwendeten diese, um mit Wahrnehmungen von Oberflächen und Räumen zu spielen. Bekannte Beleuchtungsdesigns für Sormani sind beispielsweise die Ponte Lampe (1971), die Prismar Lampe (1972) und die BT Serie (1972), welche die doppelwandige BT1 Wandleuchte, die BT2 Tischlampe mit einem quadratischen Fuß und die BT4 Bodenlampe umfasst.  

Die Gruppe löste sich 1977 auf und alle Mitglieder verfolgten daraufhin separate Karrieren. Viele der Designs von Studio A.R.D.I.T.I. befinden sich in Dauerausstellungen verschiedener Museen weltweit, wie beispielsweise denen des Museum of Modern Art in New York, des Centre Pompidou in Paris und des Vitra Design Museums in Deutschland.