Mathieu Matégot

Frankreich

Der ungarisch-französische Designer und Tapetengestalter Mathieu Matégot wurde 1910 im Umland Budapests geboren. Wie viele junge Leute reiste er nach dem Abschluss der Budapester Schule für Feine Künste 1929 ins Ausland. Nachdem er einige Zeit in den Vereinigten Staaten und in Italien verbracht hatte, ließ er sich 1931 in Paris nieder und arbeitete als Bühnenbildner und Schaufensterdekorateur für Pariser Hotspots der Kunstszene, wie Folies Bergère und die Galerie Lafayette.

In den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg begann Matégot mit Möbeldesign und experimentierte mit Metallrahmen, die er mit Rattan umwebte. Zusammen mit vielen anderen ausländischen Künstlern schloss er sich der französischen Widerstandsbewegung an. Er geriet in deutsche Gefangenschaft und musste daraufhin in einer deutschen Fabrik arbeiten. 1944 wurde er freigelassen und erhielt die französische Staatsbürgerschaft.

Nach dem Krieg eröffnete Matégot eine Werkstatt in Paris und widmete sich experimenteller Handarbeit zur Herstellung von Möbeln und anderen Objekten. Er arbeitete mit einer Vielzahl an Materialien wie Metall, Glas, Formica, Holz, Textilien und Leder. Seine erfolgreichsten Stücke waren aus Rohrmetall und Lochblech, erarbeitet mit einer Technik, die er sich 1952 unter dem Namen Rigitulle patentieren ließ. Er entwickelte eine Maschine, die Metall so leicht wie ein Stück Stoff biegen und falten konnte. Diese nutzte er zur Herstellung von außergewöhnlichen Designs, wie die Java Tischlampe, die Soumba Tische, die Bagdad Lampe, die Satellite Hängeleuchten und die Nagasaki Stühle. Nach wenigen Jahren öffnete Matégot eine zweite Werkstatt namens Société Matégot in Casablanca. Dort konnte er seine Produktion ausweiten und auch kleinere dekorative Stücke wie Tabletts, Abfalleimer, Zeitschriftenhalter und Beistelltische herstellen.

Im Jahr 1959 gab Mathieu Matégot das Entwerfen von Möbeln auf. Er zog nach Angers und widmete sich bis zu seinem Tod 2001 ausschließlich der Kreation abstrakter Tapeten.