Charles Rennie Mackintosh

Glasgow, Vereinigtes Königreich

Charles Rennie Mackintosh war ein schottischer Architekt, Aquarellmaler und Designer, der eine wichtige Rolle im Post-Impressionismus, der Arts & Crafts - und der Jugendstilbewegung spielte.

Er wurde 1868 in der Industriestadt Glasgow geboren und interessierte sich schon in jungen Jahren für Architektur und Design. Mit fünfzehn schrieb er sich in der Glasgow School of Art ein und freundete sich dort mit Herbert McNair (1868 - 1955) und dessen Schwestern Frances (1873 - 1921) und Margaret (1864 - 1933), seiner späteren Ehefrau, an. Die vier arbeiteten zusammen an Entwürfen für Möbel, Metallarbeiten und Illustrationen. Sie entwickelten eine unverkennbare Reihe an Motiven, mit abstrakten weiblichen Figuren und Wirbeln und erinnerten damit an den Illustrator Aubrey Beardsley. Diese Ästhetik wurde von vielen der Zeitgenossen als schaurig verurteilt und Mackintosh und seine Gruppe wurden als „Spukschule” bekannt. Die Geschichte allerdings hat den Spieß umgedreht und die Vorliebe für Romantik und der kultivierte Stil wurde in „The Glasgow School” des internationalen Jugendstils umbenannt.

1889 ging Mackintosh bei der Architekturfirma Honeyman & Kreppe in Lehre und wurde 1901 zum Partner. Mit einfachen, einzigartigen Rosen, geometrischen Formen und feinen Linien standen Mackintoshs Designs für den Bruch mit der traditionellen viktorianischen Architektur jener Zeit, denn er glaubte daran, dass Architekten die künstlerische Freiheit haben sollten, so zu zeichnen, wie sie es möchten. Inspirieren ließ er sich von keltischer und japanischer Kunst, dem schottischen Baroniestil, progressiven Künstlern und architektonischen Theoretikern wie William R. Lethaby (1857 - 1931), Charles Voysey (1857 - 1941), Richard Norman Shaw (1831 - 1912), Augustus Pugin (1812 - 1852) und John Ruskin (1819 - 1900). Zu seinen Projekten gehören das Glasgow Herald Building (1894) und verschiedene Gebäude für seine Universität, die Glasgow School of Art (1986 - 1909). Außerdem wurde er von der Förderin Catherine Cranston damit beauftragt, die Willow Tearoom Innenausstattung (1897 - 1917) und deren Mobiliar zu entwerfen. Daraus gingen unter anderen der Argyle Chair (1897) und der Willow Chair (1904) hervor. Für seinen anderen Förderer, W. W. Blackie, entwarf Mackintosh den kultigen Hill House Chair (1902), der sehr von japanischem Design beeinflusst wurde.

Leider war Glasgow nicht groß genug, um den Ruhm und die Anerkennung zu erlangen, die Mackintosh sich wünschte. Also suchte er nach anderen Orten für seine Arbeit, wie Deutschland und Österreich, wo er sehr gut aufgenommen wurde. Er wurde mit dem Entwurf des Warndorfer Musiksalon (1901) in Österreich beauftragt, außerdem mit dem des Mackintosh Room bei der Internationalen Turiner Ausstellung in Italien 1902.

Als Mackintosh 1928 in London starb, war ihm nicht bewusst, welchen Einfluss seine Designs auf nachfolgende Generationen haben sollten. Zum Ende des zwanzigsten Jahrhunderts erhielt er post mortem seinen ersehnten Ruhm. Heute wird er als Schlüsselfigur der Pioniere in modernistischem Design anerkannt.