Alvar Aalto

Helsinki, Finnland

Der Architekt und Designer Alvar Aalto wurde 1898 in Kuortane, Finnland, geboren. Er schrieb sich 1916 am Helsinki Technologie-Institut ein und schloss 1921 trotz der Unterbrechung durch den finnischen Bürgerkrieg sein Architektursstudium ab. 1923 eröffnete er ein Architektursbüro in Jyväskylä in Finnland und heiratete ein Jahr später die Architektin Aino Mandelin. 1927 zog er mit seinem Büro nach Turku. Sein zunächst neoklassizistischer Stil entwickelte sich in den 20er Jahren hin zu einem funktionalistischen und in den 30er Jahren zu einem weniger starren Rationalismus mit einem Auge für Vorbilder aus der Natur. In den 50er Jahren dann wandte er sich dem Modernismus zu.

Aalto gab sich dem Konzept eines Gesamtkunstwerkes hin, das auf dem Wechselspiel und der Dynamik eines Projektes mit seiner Umgebung und seiner Einrichtung beruht. Bei Entwürfen wie dem Paimio Chair (1931 - 1932) experimentierte er mit Sperrholz und das Design des Paimio Sanatoriums (1932) basiert auf der Idee, dass das Gebäude selbst zum Heilungsprozess beitragen soll. Im Jahr 1935 traf Aalto die Fabrikanten Maire und Harry Gullischsen, mit denen er Artekeröffnete. Die Möbelfirma produzierte und verkaufte Aaltos Design in Finnland und im Ausland und er erhielt, in gewisser Weise dank seiner Beziehung zu den Gullischsens, wichtige Großaufträge für industrielle Planung und Gebäude in Finnland.

1937 entwarf er den finnischen Pavillon für die Pariser Weltfachausstellung Exposition Internationale des Arts et Techniques dans la Vie Moderne. Der Erfolg, den er dort hatte, führte zu einer Einzelausstellung im New Yorker Museum of Modern Art im darauffolgenden Jahr. Er entwarf 1939 den finnischen Pavillon für die Weltausstellung in New York. Während der 40er unterrichtete er Architektur am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge. Der Entwurf des Baker House Dormitory (1947 - 1949) war der Höhepunkt seiner Zeit dort. Bei seiner Mitarbeit am Wiederaufbau finnischer Dörfer und Städte in der Nachkriegszeit stand er für flexible Standardisierung von Großbauprojektion industrieller Gebäude ein, bei der die Elemente der Gebäude auf unterschiedliche Arten kombiniert werden konnten, um sich an die Umgebung und die Anforderungen des Nutzers anpassen zu können.

Während der 50er und 60er war Aalto sehr produktiv. Zu nennenswerten Projekten gehören das Kansaneläkelatos (Institut für nationale Rentenversicherung) in Helsinki, wie auch Aufträge außerhalb Finnlands - von einer aufwendigen Residenz nahe Paris für den Kunsthändler Louis Carré (1956) zu einer Kirche in dem Bergdorf Riola in Italien (erbaut 1975 - 1980). Nach dem Tod Ainos im Jahr 1949 heiratete Aalto 1952 die Architektin Elissa Mäkiniemi und verstarb 1976 in Helsinki.